KZ-Gedenkstätte Flossenbüg

Gedächtnisallee, Ehemaliges Konzentrationslager, heute historisch bedeutende Gedenkstätte mit 2 Dauerausstellungen.

Die Gründung des Konzentrationslagers Flossenbürg im Mai 1938 ist Teil einer Funktionserweiterung des gesamten KZ-Systems durch die SS. Die Lager sollen nicht mehr nur dazu dienen, politische Gegner des Nationalsozialismus zu internieren und zu terrorisieren. Die SS will nun auch wirtschaftlichen Profit aus der Häftlingsarbeit ziehen. Gefangene sollen in SS-eigenen Wirtschaftsbetrieben bei der Produktion von Baustoffen gezielt ausgebeutet werden. Der Ort Flossenbürg ist für sie aufgrund der großen Granitvorkommen interessant. Ein SS-Unternehmen, die Deutschen Erd- und Steinwerke (DESt), lässt unter rücksichtsloser Ausbeutung der Gefangenen Granit fördern.

Etwa 84.000 Männer und 16.000 Frauen aus über 30 Ländern sind zwischen 1938 und 1945 im KZ Flossenbürg und seinen Außenlagern inhaftiert. Der KZ-Steinbruch ist der größte Wirtschaftsbetrieb in Flossenbürg. Mitte 1939 arbeiten dort täglich etwa 850 KZ-Häftlinge, ihre Zahl steigt bis 1942 auf fast 2.000 an.

Wie andere Hauptlager wird das KZ Flossenbürg ab 1942 zur Zentrale eines weit verzweigten Lagersystems. Seine annähernd 80 Außenlager erstrecken sich von Würzburg bis Prag und vom nördlichen Sachsen bis nach Niederbayern. Anfang 1943 verlagert das Messerschmitt-Werk Regensburg einen Teil seiner Fertigung nach Flossenbürg. Bei Kriegsende arbeiten über 5.000 Häftlinge für Messerschmitt. Der Steinbruchbetrieb wird nahezu eingestellt.

KZ-Häftlinge sind zu diesem Zeitpunkt die letzte verfügbare Reserve für die Rüstungsindustrie. Ende 1943 sind über 3.300 Häftlinge eingesperrt, ein Jahr später ist ihre Zahl bereits auf über 8.000 gestiegen. Am 28. Februar 1945 sind 14.824 Menschen in Flossenbürg interniert. Anfang April 1945 beginnt die Auflösung des KZ Flossenbürg und seiner Außenlager. Unmittelbar vor Kriegsende sterben Tausende von Häftlingen auf den Todesmärschen an Entkräftung, werden erschossen oder erschlagen.

Am 23. April erreicht die US-Armee das KZ Flossenbürg. Sie findet 1.500 schwerkranke Menschen vor. Die meisten Gefangenen sind zu diesem Zeitpunkt auf einem der Todesmärsche. Die letzten von ihnen werden erst am 8. Mai von alliierten Truppen befreit.

(Quelle: www.gedenkstaette-flossenbuerg.de)

Entfernung:

Praha - 193 km
Rozvadov - 27,6 km
Regensburg - 99 km

Kontakt

KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

Gedächtnisallee 5, 92696 Flossenbürg

+49 9603-90390-0

information@gedenkstaette-flossenbuerg.de

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